Historisches

Bereits Ende des neunzehnten Jahrhunderts wird berichtet, daß sich in Rhode zu Pastor Sieverings Zeiten, insbesondere bei kirchlichen Anlässen, Musiker beteiligt haben. Diese musikalischen Aktivitäten verlagerten sich später nach Sondern, und dort entstand im Jahre 1924 der dortige Musikverein, welcher nicht nur aus Sonderner Bürgern bestand. Besonders in den fünfziger Jahren traten ihm Bewohner aus anderen Orten der Gemeinde Rhode bei.

 

Der Bau der Biggetalsperre brachte für die Bewohner des Biggetals erhebliche Veränderungen mit sich. Viele Familien mußten sich in den umliegenden Ortschaften neu ansiedeln. Auch die Vereine mussten unter diesem Umstand leiden.

 

Mit den Brüdern Walter und Hans Damm verzogen zwei besonders engagierte Sonderner Musiker nach Rhode. Zusammen mit den zur gleichen Zeit in Sondern musizierenden Brüdern Johannes, Herbert, Rudolf und Josef Middel aus Siedenstein war man sich einig, in Rhode einen eigenen Musikverein zu gründen.

 

Eine Zusammenkunft dieser ehemaligen Sonderner Musiker fand am 14.01.1962 im Haus Josef Middel sen. in Siedenstein statt. Hier wurde an diesem Abend die Gründung des Musikvereins Rhode beschlossen.

Zur Gründungsversammlung traf man sich am 27.01.1962 im Gasthof Reuber in Rhode. Allen Unkenrufen zum Trotz erschienen an diesem Abend mehrere musikinteressierte Rhoder Bürger.

Die Eröffnung der Versammlung sowie die Begrüßung der Musikinteressierten nahm Walter Damm vor. Zum Protokollführer wurde Herbert Middel ernannt. Nach Anerkennung der Satzung und Erläuterung der Zwecke und Ziele des Vereins begann die Aufnahme der aktiven Mitglieder.

Als nächstes ging es darum, den Interessenten ein geeignetes Instrument zur Verfügung zu stellen. Dieses stellte den jungen Verein vor enorme Probleme, weil keine finanziellen Mittel vorhanden waren. Die Gründer, sowie einige neugeworbene Aktive, erklärten sich bereit, ihre Instrumente selbst zu bezahlen.

 

Geld fehlte jedoch nach wie vor. Da der Spar- und Darlehenskasse Rhode keinerlei vereinseigene Sicherheiten geboten werden konnten, wurde die Übernahme einer Bürgschaft zwischen den Vorstandsmitgliedern Walter Damm und Herbert Middel ausgeknobelt. Als Verlierer bürgte Walter Damm über einen Betrag von DM 4.000,00 mit seinem Privatvermögen. Langsam kam das Vereinsleben in Gang.

Die ersten Proben fanden in der Werkstatt des Stellmachermeisters Josef Middel in Siedenstein statt. Doch schon bald erwies sich dieser Raum als nicht mehr geeignet. Die Gemeindevertretung Rhode erklärte sich auf Anfrage bereit, in der neu erbauten Volksschule Rhode einen Proberaum zur Verfügung zu stellen. Dort finden auch heute noch fast alle Proben statt.

 

Am 07.11.1962 erfolgte die Eintragung des Musikverein Rhode e.V. in das Vereinsregister der Stadt Olpe. Schon im Gründungsjahr wurden Prozessionen und andere kirchliche Feste mitgestaltet. Es waren gute Anlässe, den jungen Verein nach außen hin bekannt zu machen.

Prozession 1962

Prozession 1962

Erste Einnahmequellen waren Waldfeste und Tanzveranstaltungen, die in den Gaststätten Schnüttgen und Reuber in Rhode, sowie im Gasthof Huckestein in Neger stattfanden. Es spielten meistens 6 bis 10 Musiker auf.

Bis zum Jahre 1965 wurde viel Aufbauarbeit geleistet. Es war schon erstaunlich, daß in diesem Jahr erstmals Auftritte außerhalb der Gemeinde Rhode angenommen werden konnten. dies waren die Karnevalszüge in Düsseldorf und Attendorn.

 

Im Jahresbericht von 1965 wird von dem Kauf der ersten Uniform berichtet, die von jedem Musiker selbst bezahlt wurde. Der Absolute Höhepunkt dieses Vereinsjahres war die Verpflichtung zum Schützenfest in Neger. Die Zahl der Verpflichtungen nahm stetig zu. Es wurde 1966 schon auf den Schützenfesten in Neger, Oberveischede, Lichtringhausen und Listerscheid gespielt. Der Jahresbericht erwähnt insgesamt 17 Auftritte. Ein Jahr später waren es bereits 20.

Schützenfest in Neger

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